Peugeot 106 Reparaturanleitung: Zahnriemen aus- und einbauen (Benzinmotor)
Ausbau
- Erforderliches Spezialwerkzeug: Feststellstift für
Schwungrad -1-, 0 6 mm; Feststellstift für Nockenwellenzahnrad -2-, 0 10 mm;
Riemenspannungsmeßgerät -3-, z. B. SEEM C.TRONIC 105.5. Feststellstifte
selbst hersteilen beziehungsweise Bohrer oder Durchschläge mit geeignetem
Durchmesser verwenden.
- Batterie-Massekabel (-) abklemmen. Achtung: Dadurch werden die
elektronischen Speicher gelöscht, zum Beispiel Motor-Fehlerspeicher oder
Radiocode. Batterie nur bei ausgeschalteter Zündung abklemmen, da sonst das
Steuergerät der Einspritzanlage beschädigt werden kann. Vor dem Abklemmen
sollten auch die Hinweise im Kapitel "Radio" bzw. "Batterie aus- und
einbauen" durchgelesen werden.
- Radschrauben für rechtes Vorderrad bei auf dem Boden stehendem Fahrzeug
lösen. Scheibenrad (Felge) zur Radnabe mit Farbe kennzeichnen. Dadurch kann
das ausgewuchtete Rad wieder an gleicher Stelle montiert werden.
- Fahrzeug aufbocken und Vorderrad abnehmen, siehe Seite 226.
- Seitlichen Spritzschutz im rechten Radkasten ausbauen.
- Keilriemen -1- entspannen und abnehmen, siehe Seite 40.
- Drei Befestigungsschrauben -3- für Kurbelwellenriemenscheibe -2- lösen
und Riemenscheibe abnehmen. Zum Gegenhalten der Riemenscheibe langen
Schraubendreher zwischen 2 Befestigungsschrauben und Zentralschraube
einlegen.
- Kabelstrang lösen und zur Seite legen.
- Obere Zahnriemenabdeckung -4- sowie die beiden unteren Abdeckungen -5-
und -6- ausbauen. Dazu die 6 Befestigungsschrauben -7- herausdrehen.
- Motor in Einstellage feststellen. Dazu Kurbelwelle an der
Zentralschraube mit Stecknuß und Verlängerung in Motordrehrichtung
weiterdrehen, bis der Fixierstift -2- für das Nockenwellenzahnrad eingesetzt
werden kann. Motordrehrichtung, siehe Abbildung P-1019 auf Seite 28.
- In dieser Motorstellung zweiten Fixierstift -1- in das Schwungrad
einsetzen.
- Laufrichtung des Zahnriemens mit Kreide durch einen Pfeil auf dem
Zahnriemen markieren.
- Befestigungsmutter für Spannrolle -8- lösen.
- Zahnriemen entspannen und abnehmen. Achtung: Dabei Zahnriemen nicht
knicken. Eventuell geknickten Zahnriemen unbedingt ersetzen, da der Riemen
im späteren Betrieb reißen und dadurch schwere Motorschäden verursachen
kann.
Achtung: Bei ausgebautem Zahnriemen Motor (Kurbelwel-
le/Nockenwelle) möglichst nicht verdrehen, Fixierstifte nicht entfernen, sonst
können an Kolben und Ventilen schwere Schäden entstehen.
Zustand des Zahnriemens prüfen
Falls folgende Mängel festgestellt werden, Zahnriemen grundsätzlich ersetzen:
- Kühlflüssigkeit oder Motoröl auf dem Zahnriemen. Ursache dafür sind in
der Regel undichte Wellendichtringe von Kurbel- oder Nockenwelle oder eine
undichte Kühlmittelpumpe.
- Verhärteter Gummi auf der Riemenaußenseite. Der Riemen ist dann
glänzend, unelastisch und so hart, daß bei fest angedrücktem Fingernagel
kein Abdruck hinterlassen wird.
- Risse im Gummi auf der Außenseite.
- Risse oder abgelöstes Gewebe auf der Innenseite.
- Risse am Zahnfuß.
- Risse an der schmalen Riemenseite.
- Schmale Riemenseite stark abgenutzt.
- Stark abgenutzte Zähne. Gewebe der belasteten Zahnseite abgenutzt,
ausgefranst, Gummi abgeblättert, Farbe auf weiß geändert. Zahnbreite
reduziert.
- Ausgebrochene Zähne.
Einbau
Achtung: Nockenwelle und Kurbelwelle dürfen bei ausgebautem Zahnriemen
grundsätzlich nicht mehr verdreht werden.
Falls die Nockenwelle jedoch im Rahmen anderer Arbeiten verdreht werden muß,
unbedingt darauf achten, daß dabei kein Kolben im OT steht. Andernfalls drücken
die Ventile beim Drehen der Nockenwelle auf den Kolben, wobei Kolben
und Ventile beschädigt werden können. Um dies zu verhindern, Kurbelwelle um ca.
90 ('A Umdrehung) vor- oder zurückdrehen. Dabei Kurbelwelle insgesamt nicht
weiter als 90 verdrehen.
Bevor die Kurbelwelle wieder in OT-Stellung gebracht wird, darauf achten, daß
sich die Nockenwelle in OT-Stellung befindet. Anschließend müssen sich die
Fixierstifte wieder ersetzen lassen.
- Zahnriemenspannrolle von Hand drehen und auf Leichtgängigkeit und Spiel
überprüfen, gegebenenfalls erneuern.
- Zahnriemen in folgender Reihenfolge auflegen: Am Kurbelwellenzahnrad -1-
beginnen, dann über das Nockenwellenzahnrad -2-, das Kühlmittelpumpenzahnrad
-3- und zuletzt über die Spannrolle -4- schieben. Achtung: Die durch Pfeile
gekennzeichnete Drehrichtung beachten. Zahnriemen immer nur in der vorigen
Drehrichtung einbauen.
- Spannrolle von Hand entgegen dem Uhrzeigersinn - Pfeilrichtung- drücken,
bis Zahnriemen vorgespannt ist.
- Mutter -7- mit 20 Nm festziehen.
- Fixierstifte -1-, -2- (siehe Abbildung P-10103, P-10104) aus
Nockenwellenzahnrad und Schwungrad herausziehen.
Spannen
- Motor an der Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 Umdrehungen in
Motordrehrichtung durchdrehen. Die Nockenwelle dreht sich dabei einmal um
360. Achtung: Nicht am Nockenwellenzahnrad drehen, dadurch würde der
Zahnriemen überbelastet. Motordrehrichtung, siehe Abbildung P-1019 auf Seite
28.
- Riemenspannungsmeßgerät auf der Zugseite -3- des Zahnriemens ansetzen.
- Befestigungsmutter -7- für Spannrolle lösen.
- Spannrolle entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis das
Riemenspannmeßgerät einen Wert von 45 SEEM-Einhei- ten anzeigt.
- Befestigungsmutter für Spannrolle mit 20 Nm festziehen.
- Meßgerät vom Zahnriemen abnehmen.
- Motor an der Kurbelwellen-Riemenscheibe 4 Umdrehungen in
Motordrehrichtung durchdrehen. Die Nockenwelle dreht sich dabei zweimal um
360. Achtung: Nicht am Nockenwellenzahnrad drehen, dadurch würde der
Zahnriemen überbelastet. Motordrehrichtung, siehe Abbildung P-1019 auf Seite
28.
- Eine Minute warten, damit sich der Zahnriemen anpassen kann.
- Riemenspannungsmessgerät auf der Zugseite des Zahnriemens ansetzen.
Achtung: Steht das Riemenmeßgerät nicht zur Verfügung (Ausland,
Panne), kann die Zahnriemenspannung auch behelfsmäßig eingestellt werden. Dazu
den Zahnriemen so spannen, daß er sich an der längsten Strecke zwischen zwei
Riemenscheiben gerade noch um 90 verdrehen läßt. Nach dem behelfsmäßigen
Einstellen der Riemenspannung muß jedoch umgehend die Spannung mit einem
Prüfgerät überprüft und gegebenenfalls nachgestellt werden.
- Die Befestigungsmutter für Spannrolle lösen.
- Spannrolle entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis das
Riemenspannmeßgerät einen Wert von 40 SEEM-Einhei- ten für einen neuen
Zahnriemen und 36 SEEM-Einheiten für einen gebrauchten Zahnriemen anzeigt.
Ein Zahnriemen gilt dann als gebraucht, wenn er länger als eine Stunde am
Motor gelaufen ist.
Achtung: Der angegebene Meßwert darf nicht überschritten werden.
Wird der Meßwert überschritten, muß das Meßgerät abgenommen und die Einstellung
nochmals neu begonnen werden.
- Befestigungsmutter für Spannrolle mit 20 Nm anziehen.
- Meßgerät vom Zahnriemen abnehmen.
- Motor an der Kurbelwellen-Riemenscheibe 2 Umdrehungen in
Motordrehrichtung durchdrehen. Die Nockenwelle dreht sich dabei einmal um
360. Achtung: Nicht am Nockenwellenzahnrad drehen, dadurch würde der
Zahnriemen überbelastet. Motordrehrichtung, siehe Abbildung P-1019 auf Seite
28.
- Riemenspannungsmeßgerät auf der Zugseite des Zahnriemens ansetzen.
- Der Meßwert darf bei einem neuem Zahnriemen 51 +- 3 SEEM-Einheiten und
bei einem gebrauchten Zahnriemen 45 +- 3 SEEM-Einheiten betragen. Wird der
angegebene Wert nicht erreicht, muß die Einstellung wiederholt werden.
- Drei Zahnriemenabdeckungen einsetzen und mit 6 Nm festschrauben.
- Kurbelwellen-Riemenscheibe mit 3 Schrauben festschrauben. Zum
Gegenhalten langen Schraubendreher zwischen 2 handfest angezogenen Schrauben
und der Zentralschraube einlegen.
- Keilriemen einbauen und spannen, siehe Seite 40.
- Verkleidung Radhaus vorn rechts einbauen.
- Vorderrad anschrauben, dabei auf Markierung zur Radnabe achten.
- Fahrzeug ablassen, siehe Seite 226.
- Radschrauben über Kreuz mit 85 Nm festziehen.
- Batterie-Massekabel (-) anklemmen. Achtung: Batterie nur bei
ausgeschalteter Zündung anklemmen, sonst kann das Steuergerät der
Einspritzanlage beschädigt werden.
- Zeituhr einstellen.
- Diebstahlcode für Radio eingeben.
- Motor laufen lassen. Ein pfeifender Zahnriemen ist in der Regel zu stark
gespannt.
Der Motor wird mit dem Getriebe nach unten ausgebaut. Abgas- und
Ansaugkrümmer sowie Generator bleiben am Motor angebaut. Zum Ausbau des Motors
benötigt man einen Kran oder einen Flasche ...
Dieselmotor
Ausbau
Benötigtes Spezialwerkzeug: Fixierstift für Kurbelwelle -1-
(PEUGEOT-Spezialwerkzeug .0132Q), Riemenspanner -3- (PEUGEOT-Spezialwerkzeug
.0132XZ mit den ent ...
Siehe auch:
Leuchtweitenverstellung der Scheinwerfer
Leuchtweitenverstellung der Scheinwerfer
Um andere Verkehrsteilnehmer nicht zu
behindern, müssen die Scheinwerfer je nach
Fahrzeugbeladung in der Höhe eingestellt
werden.
0. 1 oder 2 Personen auf den Vordersitzen
-. 3 Personen1. 4 Personen2. 4 Personen + zulässige Höchstl ...
ASR und ESP
Diese miteinander verbundenen Systeme sind
eine Ergänzung zum Antiblockiersystem (ABS).
Die ASR optimiert das Antriebsvermögen und
verhindert ein Durchdrehen der Räder, indem
sie auf die Bremsen der Antriebsräder und den
Motor einwirkt. Darüber hinaus ermöglicht ...
Motorhaube aus- und einbauen/einpassen
Ausbau
Einbaulage der Motorhaube kennzeichnen, dazu Schraubenköpfe der
Scharnierschrauben mit Filzstift umkreisen. Dies erleichtert den späteren
Einbau der alten Motorhaube.
Motorhaube abstützen, Schlauch von der Scheibenwaschdüse abziehen.
Am rechten Federbeind ...